Tokio Hotel Love
 
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Wie immer
Autor:Lisch
Klassifikation:OneShot

Jetzt ging es wieder los. Der Bus hielt, um mich und die anderen Schüler, die an der Bushaltestelle standen, in die Schule zu fahren. Alles wie immer.

Ich stand abseits, hatte mich bereits damit abgefunden. Seit ich die neue Bill-Frisur trug, wurde ich noch mehr gehasst als je zuvor. Die anderen standen dort und lästerten über mich, was ich denn an dieser „Sängerin“ so toll fand und wie blöd ich doch wäre, mich so zu stylen. Alles wie immer.

Ich stieg in den Bus, als letzte. Eine Sitzbank war noch frei und ich setzte mich hin. Neben jemand anderem wollte ich nicht sitzen, er oder sie würde mir sowieso nur mit Ablehnung entgegenkommen. Wie immer.

Ich blickte aus dem Fenster und ließ meine Gedanken schweifen, bis ich plötzlich von etwas am Kopf getroffen wurde. Es landete auf meinem Schoß und ich sah, was es war. Eine Bananenschale. Irgendjemand hatte mich mit einer Bananenschale beworfen und ein Lachen erfüllte den kompletten Bus. Es war wie immer.

Ich war froh, als wir endlich an der Schule hielten und stieg aus. Langsam ging ich zu meinem Klassenraum, setzte mich dort, von den Blicken meiner Klassenkameraden quasi durchbohrt, auf meinen Platz – ein Einzeltisch an der Wand, abseits vom Rest der Klasse. Dort saß ich immer.

Während ich meine Tasche öffnete, hörte ich einen Typen hinter mir. „Ich hab gehört, dass Bill schwul ist.“ Diesen Spruch hörte ich jeden Tag bestimmt 20 Mal, ich hatte mich daran gewöhnt und ignorierte ihn. Auch die anderen Sprüche, die noch folgten, beachtete ich nicht. Es war halt alles wie immer.

Der Unterricht verlief ohne Probleme, da die Lehrer die einzigen waren, die sich nicht über mich lustig machten. Nur die Pause war schlimm. Kaum war ich aus dem Gebäude gegangen, stieß ich mit einer Gruppe von Jungs zusammen. Sie lachten. „Hey, Billybunny! Bereit für ’ne Abreibung?“ Bevor ich mich irgendwie wehren oder fliehen konnte, schlugen sie mir mit der Faust ins Gesicht. Ich ging zu Boden, es war alles wie immer.

Ich wurde noch bis zum Ende der Pause verprügelt, lag blutend am Boden, niemand half mir. Im Gegenteil, sie feuerten die Kerle sogar an. Als die Typen endlich abgezogen waren, kam eine Lehrerin und brachte mich ins Krankenzimmer. Sie gab mir einen Waschlappen gegen meine blutende Nase und Kühlakkus für meine blauen Flecke. Ich solle mich hier erstmal ausruhen und dann nach Hause gehen, meinte sie. Als sie gegangen war, stand ich auf und schlug direkt den Heimweg ein. Quasi wie immer.

Meine Eltern waren arbeiten, kamen erst abends wieder. Ich ging in mein Zimmer. Von der Wand lächelte Bill mir von einem meiner Poster nett entgegen. Ich lächelte zurück, Schmerzen durchfuhren mein Gesicht. Ich hatte wohl doch ziemlich viel abbekommen. Wie immer.

Meine Hand fuhr wie automatisch zu meiner Stereoanlage und drückte den Powerknopf. Sofort dröhnte „Schrei“ aus den beiden Boxen in meinem Zimmer und ich sang lauthals mit. Das half mir immer, wenn ich wütend war, so wie heute. Wütend, enttäuscht und traurig. Wenn man eine Band nicht mag, ist das doch okay, aber deren Fans deshalb zu verprügeln, mit Essen zu bewerfen und zu dissen ist doch absolut das Letzte! „Schrei“ verstummte und ich schaltete das Radio auf „Rette mich“. Als dieser Song ertönte, warf ich mich auf mein Bett und weinte. Ich weinte alles heraus, was mich heute fertig gemacht hatte. Und ich weinte aus noch einem Grund: Wegen der Angst vor dem morgigen Schultag. Er würde genau wie heute verlaufen. Alles wie immer.

 
Na,wie spät isses denn?  
   
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